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Schwangerschaft nach Krebstherapie: Kein erhöhtes Totgeburt-Risiko

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01.12.2022

Nach einer Krebsbehandlung fragen sich insbesondere junge Frauen mit Kinderwunsch, welche Schwangerschaftsrisiken auf sie zukommen. Eine US-Studie liefert eine gute Nachricht: Nach einer Krebserkrankung bleibt das Totgeburt-Risiko gleich niedrig wie bei niemals an Krebs erkrankten Frauen.

Schwangere junge Frau blickt nachdenklich aus dem Fenster

Dr. Caitlin Murphy von University of Texas und ihr Team haben das Totgeburt-Risiko bei schwangeren Frauen untersucht, die vor ihrer Schwangerschaft gegen Krebs behandelt wurden. Als Datengrundlage dienten das Texas Krebsregister (Jahrgänge 1995–2015) sowie das Geburtenregister (bis 2016), indem auch Totgeburten erfasst werden. Als Vergleich dienten die Totgeburt-Raten in der gesamten Bevölkerung.

Über 11.600 Geburten von Krebspatientinnen analysiert

Insgesamt wertete das Forscherteam 8.402 Krebspatientinnen im Alter von 15–39 Jahren aus, die zwischen 1995 und 2016 entbunden wurden. In diesem Zeitraum zählten die Forschenden 11.628 Lebend- und 68 Totgeburten. Dies entspricht einer Totgeburtenrate von 0,70 % bis zur 40. Schwangerschaftswoche. Hinsichtlich Alter und Ethnie gab es keinerlei Unterschiede zur fetalen Sterblichkeit in der Allgemeinbevölkerung.

Nach Brustkrebs ereigneten sich die „wenigsten“ Totgeburten, nach gastrointestinalen Tumoren (Speiseröhre, Magen, Darm, Pankreas, Galle, Leber) die „meisten“. Jedoch waren die Unterschiede statistisch nicht signifikant.

Was die Definition von Totgeburten angeht, so zieht das texanische Rechtssystem andere Grenzen als Deutschland. So gilt in Texas ein tot entbundener Fetus als Totgeburt, wenn dieser mindestens 350 Gramm wiegt oder die 20. Schwangerschaftswoche erreicht hat. In Deutschland gilt ein tot entbundener Fetus erst ab 500 Gramm Gewicht oder ab der 24. Schwangerschaftswochen als Totgeburt. Unterhalb dieser Maße spricht man von einer Fehlgeburt.

Krebserkrankung kein Hindernis für Kinderwunsch

Das texanische Forscherteam kommt zum Schluss, dass schwangere Krebspatientinnen im Allgemeinen dasselbe Totgeburt-Risiko tragen wie alle anderen Frauen in ihrem Alter auch.

Quelle: Murphy CC et al. Stillbirth after adolescent and young adult cancer: a population-based study. J Natl Cancer Inst 2022; djac168. doi: 10.1093/jnci/djac168.

Autor/Autoren: äin-red

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