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Marihuana in der Schwangerschaft führt zu Geburtskomplikationen

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20.04.2022

Konsumieren werdende Mütter Marihuana, so erhöht sich das Risiko für eine Reihe von Geburtskomplikationen. Dies ergab eine wissenschaftliche Analyse von 16 Studien, an denen insgesamt fast 60.000 Schwangere teilnahmen.

Frau dreht sich einen Joint aus gemahlenen Cannabisblüten

Der Begriff „Marihuana“ bezeichnet die psychoaktiven Blüten und Blätter der weiblichen Cannabis-Pflanze. Die Droge wird entweder geraucht oder als Kekszutat gegessen. Der Anteil an Frauen, die während der Schwangerschaft Marihuana konsumieren, liegt je nach Studie im Mittel zwischen 2 und 5 %. Manche sozial benachteiligte, städtische Regionen können jedoch Spitzenwerte von 15 bis 28  % erreichen.

Dr. Greg vom Marchand Institute for Minimally Invasive Surgery in Mesa, Arizona, und sein Team analysierten 16 Studien, in denen die Zusammenhänge zwischen Geburtskomplikationen und Marihuana-Konsum in der Schwangerschaft untersucht wurden. Insgesamt wertete das Team die Daten von 59.138 Müttern aus.

Marihuana-Babys häufiger kleiner, leichter und zu früh geboren

Das Hauptaugenmerk der Forschenden lag auf Komplikationen für das Neugeborene. Im Zusammenhang mit mütterlichem Marihuana-Konsum fand das Team deutlich erhöhte Risiken für sieben kindliche Geburtskomplikationen. Das „relative Risiko“ gibt hierbei an, wie viel häufiger die Geburtskomplikation auftrat – im Vergleich zu Marihuana-freien Schwangerschaften:

  • Geburtsgewicht unter 2.500 g – relatives Risiko 2,06
  • zu klein bei der Geburt (Mangelgeburt) – relatives Risiko 1,61
  • Aufnahme auf eine Neuge­borenen-Intensivstation – relatives Risiko 1,38
  • Frühgeburt (vor der 37. Woche) – relatives Risiko 1,28
  • geringeres Geburtsgewicht (- 112,30 g)
  • niedrigerer Apgar-Wert* nach 1 Minute (- 0.26)
  • geringerer Kopfumfang (- 0,34 cm)

*(Der Apgar-Tests ist der erste Gesundheitscheck eines Neugeborenen, der 1, 5 und 10 Minuten nach der Geburt von einer Hebamme, einem ärztlichen Geburtshelfer oder einem Kinderarzt durchgeführt wird.)

Legalisierung und zunehmender Marihuana-Konsum bei Schwangeren

Das Forscherteam geht anhand der gewonnenen Erkenntnisse davon aus, dass Marihuana konsumierende Schwangere die Risiken für mehrere kindliche Geburtskomplikationen erhöhen. Bedenklich ist hierbei auch, dass Frühchen ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsstörungen und spätere Verhaltensauffälligkeiten tragen.

Dr. Greg Marchand, der Hauptautor der Studie, sieht Bedarf für mehr Aufklärung über die Folgen des Marihuana-Konsums in der Schwangerschaft. Zumal es Hinweise dafür gibt, dass eine Legalisierung der Freizeitdroge mit einem zunehmenden Marihuana-Konsum bei Schwangeren und Stillenden zusammenhängt.

Quelle: Marchand G et al.: Birth Outcomes of Neonates Exposed to Marijuana in Utero. A Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Network 2022. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.45653

 

 

Autor/Autoren: äin-red

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