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Gesunde Ernährung vor Kinderwunschbehandlung kann Schwangerschaft erhalten

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06.10.2023

Es häufen sich die Hinweise, dass eine gesunde Ernährung das Fehlgeburtrisiko verringern kann. Eine amerikanisch-spanische Studie konnte nun zeigen, dass dies auch für Schwangerschaften nach künstlicher Befruchtung zutrifft, bei denen das Fehlgeburtrisiko grundsätzlich höher ist.

Mediterrane Kost

Der Harvard-Forscher Dr. Albert Salas-Huetos und sein Team untersuchten, inwieweit sich das Ernährungsverhalten vor der künstlichen Befruchtung auf den Erfolg der Kinderwunschbehandlung auswirkt.

Acht Ernährungsempfehlungen im Vergleich

Das Forscherteam rekrutierte insgesamt 612 Frauen (Durchschnittsalter 35 Jahre), die sich zwischen 2007 und 2019 mindestens einer Kinderwunschbehandlung unterzogen. Mit Hilfe standardisierter Fragebögen erhoben die Forschenden detaillierte Daten zu den Ernährungsgwohnheiten vor der Kinderwunschbehandlung. Zudem wurden weitere Risikofaktoren erfasst, z.B. Body-Mass-Index, Tabakkonsum, körperliche Aktivität und die medizinische Vorgeschichte.

Die Ernährungsgewohnheiten wurden daraufhin ausgewertet, wie stark sie acht verschiedenen, Ernährungsempfehlungen entsprachen. Hierbei wurden die Frauen für jede Ernährungsempfehlung in vier Gruppen eingeteilt, von der geringsten (1) bis zur höchsten Übereinstimmung (4) mit der Diät. Anschließend werteten die Forschenden aus, wie sich die Ernährungsmuster auf die Ergebnisse der Kinderwunschbehandlung (Lebendgeburt, klinische Schwangerschaft, Schwangerschaftsverlust) auswirkten. „Klinische Schwangerschaft“ bedeutet hierbei, dass 5–6 Wochen nach der künstlichen Befruchtung eine Schwangerschaft festgestellt werden konnte.

Die acht gesunden Ernährungsempfehlungen umfassten drei mediterrane Diäten, den „Healthy Eating Index“, den „Alternate Healthy Eating Index“, den „American Heart Association Index“ (herzgesunde Diät), den DASH-Index (Diät gegen Bluthochdruck) und eine rein pflanzenbasierte Diät.

Insbesondere herzgesunde Ernährung kann vor Verlust der Schwangerschaft schützen

Studienteilnehmerinnen, die sich vor der Kinderwunschbehandlung konsequent gesund ernährten, trugen das niedrigste Risiko eines Schwangerschaftsverlustes. Mit einer Ausnahme: Bei der pflanzenbasierten Diät schwankte das Risiko im „Mittelfeld“. Die deutlichsten Unterschiede zeigten sich zwischen einer konsequenten herzgesunden AHA-Diät (15 % Risiko) und einer nicht-herzgesunden Ernährung (30 % Risiko). Ansonsten fand das Forscherteam keine deutlichen Zusammenhänge zwischen den untersuchten Ernährungsmustern und den anderen Ergebnissen der Kinderwunschbehandlungen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass eine konsequente Einhaltung der Ernährungsempfehlungen der American Heart Association (AHA-Diät) vor einer Kinderwunschbehandlung das Risiko eines Schwangerschaftsverlustes deutlich verringern könnte.

Hinweis der Redaktion

Die AHA-Diät ähnelt stark der mediterrranen Ernährung und umfasst folgende Empfehlungen:

  • Große Vielfalt an Gemüse und Obst
  • Vollkornprodukte und Getreideprodukte, die überwiegend aus Vollkorn bestehen
  • Gesunde Eiweißquellen (hauptsächlich Hülsenfrüchte und Nüsse; Fisch und Meeresfrüchte; fettarme bis fettfreie Milchprodukte) – falls Sie Fleisch und Geflügel essen, sollte dieses mager und unverarbeitet sein
  • Flüssige nicht-tropische Pflanzenöle (tropische Öle sind bspw. Kokos- und Palmöl)
  • Möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel (wie Wurst und Fertigkost)
  • Möglichst wenig Getränke und Lebensmittel mit zugesetztem Zucker (wie Glucose, Fruktose, Dextrose, Saccharose, Maissirup, Honig, Ahornsirup, Fruchtsaftkonzentrat)
  • Lebensmittel, die mit wenig oder ohne Salz zubereitet werden
  • Vorzugsweise kein Alkohol

Quelle: Albert Salas-Huetos et al, Women’s Adherence to Healthy Dietary Patterns and Outcomes of Infertility Treatment, JAMA Network Open (2023). DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.29982

 

 

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