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Corona-Impfung wirkt sich nicht auf Fruchtbarkeit aus, COVID-19 schon

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01.02.2022

Noch immer hält sich das Gerücht, Corona-Impfstoffe würden die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. US-Forscher konnten nun zeigen, dass Geimpfte genauso fruchtbar sind wie Ungeimpfte. Zudem belegten sie, dass eine SARS-CoV-2-Infektion die Fruchtbarkeit von Männern vorübergehend mindern kann.

Fruchtbarkeitssymbol: fliegender Klapperstorch

US-Studie suchte gezielt nach Unterschieden in der Fruchtbarkeit von Geimpften und Ungeimpften

Dr. Amelia K. Wesselink und ihr Team von Boston University School of Public Health suchten gezielt nach Zusammenhängen zwischen Corona-Impfung, SARS-CoV-2-Infektionen und Fruchtbarkeit. Hierfür rekrutierten die Forscher zwischen Dezember 2020 und September 2021 insgesamt 2.126 Paare mit Kinderwunsch, die im Rahmen der PRESTO-Schwangerschaftsstudie versuchten auf natürlichem Wege ein Kind zu zeugen.

Bei der Auswahl der Teilnehmer achteten die Autoren darauf, dass die Gruppen der geimpften und ungeimpften Frauen bezüglich wichtiger Faktoren übereinstimmten: unter anderem bei Alter, Bildung, Beischlaf-Frequenz, Gesundheitsfaktoren (Stress, Rauchen, Arbeitslast, Menstruationslänge etc.) und bei den verfügbaren Informationen zum Partner.

Die teilnehmenden Frauen waren zwischen 21 und 45 Jahre alt – ihre männlichen Partner 21 Jahre und älter. Rund 58 % der Frauen und 78 % der Männer hatten zu Beginn der Studie mindestens eine Impfdosis erhalten. Die große Mehrheit erhielt hierbei einen mRNA-Impfstoff (Biontech, Moderna).

Keine Unterschiede in der Fruchtbarkeit von geimpften und ungeimpften Frauen

Um die Fruchtbarkeit der Geimpften und Ungeimpften zu vergleichen, analysierten die Forscher unter anderem die Zykluslänge der Frau und die verstrichene Zeit bis zur Empfängnis. Hierbei gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen ungeimpften und geimpften Frauen, wenngleich die geimpften ein bisschen mehr Babyglück hatten. Ähnlich sah es bei geimpften und ungeimpften Männern aus: keine signifikanten Unterschiede in der Fruchtbarkeit.

Corona-Infektion kann männliche Fruchtbarkeit vorübergehend beeinträchtigen

Eine SARS-CoV-2-Infektion im Verlauf der Studie wirkte sich nicht auf das Babyglück der Frauen aus. Infizierte sich jedoch der Mann mit SARS-CoV-2, dann sank die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft rapide ab. Anschließend dauerte es mindestens 60 Tage, bis die erkrankten Männer wieder so fruchtbar waren­ wie Gesunde.

Ergebnisse bestätigen frühere Studien

Die Bostoner Studie bestätigt Erkenntnisse aus früheren Studien: Erstens beeinträchtigen Corona-Impfungen nicht die Fruchtbarkeit von Paaren mit Kinderwunsch. Zweitens kann eine Corona-Infektion die Zeugungsfähigkeit von Männern vorübergehend deutlich mindern. Die Studie besitzt zudem eine hohe Aussagekraft aufgrund der hohen Anzahl an Studienteilnehmern, der untersuchten Einflüsse und des prospektiven Studiendesigns.

Quelle: Wesselink AK et al. A prospective cohort study of COVID-19 vaccination, SARS-CoV-2 infection, and fertility. American Journal of Epidemiology (2022). DOI: 10.1093/aje/kwac011

 

 

Autor/Autoren: äin-red

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