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Vitamin D in der Schwangerschaft schützt Säugling vor atopischer Dermatitis

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02.09.2022

Bis vor Kurzem war umstritten, ob eine Vitamin-D-Unterversorgung der werdenden Mutter Neurodermitis beim Säugling verursachen kann. Eine britische Studie konnte nun zeigen, dass die zusätzliche Gabe von Vitamin D3 in der Schwangerschaft das Risiko deutlich verringert, dass der Säugling im ersten Lebensjahr eine atopische Dermatitis entwickelt. [1]

Säugling mit atopischem Ekzem im Gesicht

In sonnenarmen Gegenden wie Europa erkranken besonders häufig Kinder unter 5 Jahren an Neurodermitis (atopische Dermatitis/Ekzem). In Deutschland sind etwa 23 % der Säuglinge und Kleinkinder betroffen. [2] Die typischen Symptome der entzündlichen Hauterkrankung sind ein roter, juckender Ausschlag und trockene, schuppige Haut.

Forschende der University of Southhampton untersuchten mit der MAVIDOS-Studiengruppe, ob die zusätzliche Gabe von Vitamin D3 in der Schwangerschaft die Häufigkeit von atopischen Ekzemen (Neurodermitis) beim Nachwuchs beeinflusst. Hierzu rekrutierten das Team 703 Schwangere aus der MAVIDOS-Studie (Maternal Vitamin D Osteoporosis Study) und verteilten diese zwischen der 14.–17. Schwangerschaftswoche per Zufall auf zwei Gruppen:

  • Die 352 Frauen der Interventionsgruppe erhielten zusätzlich 1.000 IE (25 µg) Vitamin D3 täglich, in Form einer Tablette.
  • Die 351 Frauen der Kontrollgruppe bekamen stattdessen zusätzlich eine Placebo-Tablette (ohne Vitamin D3) täglich.

Des Weiteren durften alle Frauen weiterhin bis zu 400 IE (10 µg) Vitamin D3 täglich zu sich nehmen. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Schwangeren bei mangelnder Sonnenbestrahlung täglich etwa 800 IE (20 µg) Vitamin D aufzunehmen [3].

Alle Teilnehmerinnen hatten zu Beginn einen 25-OH-Vitamin-D-Serumwert von 25–100 nmol/l – wobei Werte unter 30 nmol/l einen Vitamin-D-Mangel anzeigen [4].

Vorgeburtliche Vitamin-D-Gabe kann Neuroderimits-Risiko im 1. Lebensjahr deutlich verringern

Im Rahmen der Studie wurden die Frauen nach 12, 24 und 48 Lebensmonaten auf Hautsymptome ihres Nachwuchses befragt und die Kinder untersucht. In der Interventionsgruppe mit zusätzlicher Vitamin-D3-Gabe lag das Neurodermitis-Risiko in den ersten 12 Lebensmonaten 45 % niedriger, als in der Kontrollgruppe.

Zudem stellten die Forschenden fest, dass das Stillverhalten der Mutter entscheidend für den schützenden Effekt des Vitamin D3 ist. So reduzierte sich das Neurodermitis-Risiko für die ersten 12 Monaten um 52 %, wenn eine Mutter (Interventionsgruppe) mindestens einen Monat nach der Geburt noch stillte. Bei Müttern, die weniger als einen Monat stillten, reduzierte sich das Neurodermitis-Risiko nur um 20 % – womit der schützende Effekt des vorgeburtlichen Vitamin D3 nicht mehr signifikant war. Nach 24 und 48 Monaten war der schützende Effekt ebenfalls nicht mehr signifikant.

Dr. El-Heis und ihr Team schließen aus ihren Ergebnissen: Eine ausreichende Vitamin-D3-Ergänzung in der Schwangerschaft kann dabei helfen, Neurodermitis im Säuglingsalter vorzubeugen.

Quellen:

[1] El-Heis S, D’Angelo S, Curtis EM, Healy E, Moon RJ, Crozier SR, Inskip H, Cooper C, Harvey NC, Godfrey KM. Maternal antenatal vitamin D supplementation and offspring risk of atopic eczema in the first 4 years of life: evidence from a randomised controlled trial. Br J Dermatol. 2022; DOI: 10.1111/bjd.21721

[2] Neurodermitis | ECARF

[3] Vitamin D (Calciferole) | DGE

[4] Wie wird der Vitamin-D-Status bestimmt und beurteilt | RKI

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