19.08.2022
Gerade junge Frauen mit Brustkrebs fragen sich, wie sich eine Schwangerschaft nach der Krebsbehandlung auf ihr Überleben auswirkt. Eine schottische Studie zeigt, dass sich die Betroffenen diesbezüch keine Sorgen machen müssen.
Prof. Dr. Richard Anderson von der University of Edinburgh präsentierte beim 38. Jahrestreffen der European Society of Human Reproduction and Embryology seine Ergebnisse zu Schwangerschaft und Überleben nach Brustkrebs.
Ob junges Alter oder hormonsensitiver Brustkrebs – anschließende Schwangerschaft schadet nicht
Die Forschenden analysierten die Gesundheitsdaten von über 5.000 Frauen unter 40 Jahren, die zwischen 1981 und 2017 mit Brustkrebs diagnostiziert wurden. In die Studie flossen alle Schwangerschaften bis 2018 ein, wobei das Überleben der Frauen bis 2022 ausgewertet wurde.
290 Frauen bekamen nach ihrer Brustkrebstherapie ein Kind – meist binnen 5 Jahren nach der Diagnose.
- Ihr Überleben war über alle Altersgruppen höher oder zumindest gleich hoch – wie bei Frauen, die nach der Brustkrebserkankung kein Kind bekamen.
- Das Überleben war auch höher, wenn eine Frau nach Brustkrebserkrankung zum ersten Mal schwanger wurde.
- Ein junges Alter bei der Diagnose hing ebenfalls zusammen mit einem höheren Überleben im Falle einer Geburt nach der Brustkrebserkrankung.
- Bei Frauen, die vor der Diagnose schon eine Schwangerschaft ausgetragen haben, gab es keinen Unterschied beim Überleben mit oder ohne Geburt nach der Brustkrebserkrankung.
- Bei Frauen mit Hormon-Rezeptor-positivem Brustkrebs ließ sich ein höhere Überlebenrate in Zusammenhang mit einer Geburt nach der Krebserkrankung beobachten.
Prof. Dr. Anderson fasst die Ergebnisse so zusammen: „Diese Analyse zeigt, dass die Geburt eines Kindes nach Brustkrebs keinen negativen Einfluss auf die Überlebensrate hat.“
Quelle: www.eshre.eu/ESHRE2022