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Scheidenpilz: Was tun, wenn es juckt und brennt?

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24.07.2023

Die meisten Frauen haben ihn mindestens einmal in ihrem Leben: Scheidenpilz. Aber auch Männer können eine Pilzinfektion haben. Wie infiziert man sich eigentlich – und wie wird man den Pilz wieder los?

3-D-Illustration von Candida albicans

Intimpflege ist wichtig. Doch wenn sich der natürliche pH-Wert in der Scheide verändert, kann sich dies negativ auf die Barriere für Erreger auswirken. Daher ist übertriebenes Waschen – insbesondere mit Seife – bei einem Scheidenpilz nicht hilfreich, schreibt die Apotheken Umschau (Ausgabe: B 7/23). Im Gegenteil: Dadurch kann sich die Entzündung sogar noch verstärken.

Auch Hausmittel wie Joghurttampons könnten das Wachstum des Pilzes sogar weiter fördern und bestehende Beschwerden eher verschlimmern, warnt Frauenärztin Dr. Inge Reckel-Botzem, stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Berufsverbandes der Frauenärzte. Die MilchsäureBakterien im Joghurt seien den Döderlein-Bakterien, die die Scheide besiedeln und die Verbreitung von Keimen verhindern, nämlich nur ähnlich.

Bei wem kommen Pilze in der Regel vor?

Zwei Drittel der Frauen haben damit mindestens einmal in ihrem Leben zu tun. Typische Symptome sind Juckreiz, Schwellungen der Schamlippen und Ausfluss. Pilzinfektionen mit dieser Symptomatik können aber auch bei Männern auftreten – dann an der Eichel.

In einem gesunden Körper kommen Pilze grundsätzlich vor – etwa im Darm, im Mund und im Intimbereich. Erst wenn sie sich durch einen Auslöser stark vermehren, kommt es zur Infektion. Manchmal treten die Pilzsporen ohne Infektion auf. Dann müsse man sie auch nicht behandeln, so Dr. Reckel-Botzem.

Was können Betroffene tun?

Das Immunsystem hilft dabei, Pilzinfektionen zu bekämpfen. Doch unter Umständen sind zusätzlich Antipilzmittel nötig – sie gibt es beispielsweise als Zäpfchen, Salben und Tabletten. Wichtig: Halten die Beschwerden länger an, sollten Betroffene mit einem Arzt das weitere Vorgehen abklären. Da ungeschützter Geschlechtsverkehr der Hauptübertragungsweg ist, sollten sich bei einer Pilzinfektion beide Sexualpartner beraten und gegebenenfalls behandeln lassen.

Was erhöht das Risiko?

Es gibt noch weitere Faktoren, die das Risiko erhöhen, eine Pilzinfektion zu bekommen. Etwa Oralverkehr oder etwa warmes Wasser im Whirlpool. Denn dadurch kann die Haut im Intimbereich aufweichen, Erreger können leichter eindringen.

Auch die Einnahme der Pille kann Auswirkungen haben: Denn durch die Hormone verändert sich zum einen das Mikrobiom in der Scheide. Zum anderen verzichten Frauen, die die Pille einnehmen, in der Regel auf Kondome. So kann der Pilz leichter übertragen werden.

Quelle: dpa/tmn

 

 

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