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Psychische Erkrankungen in der Familiengeschichte erhöhen Risiko für Wochenbettdepression

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04.10.2022

Bis vor Kurzem war unklar, inwieweit Mütter mit psychischen Erkrankungen in der Familie anfälliger für (gut behandelbare!) postpartale Depressionen sind. Eine dänische Studie berechnete nun für betroffene Frauen eine annähernde Verdoppelung des Risikos, eine Wochenbettdepression zu entwickeln.

Depressive junge Frau kauert auf dem Sofa

Mette-Marie Zacher Kjeldsen und ihr Team analysierten für ihre Übersichtsarbeit zum Thema Wochenbettdepression 26 Studien, die den Zusammenhang zwischen der Familiengeschichte und psychischen Erkrankungen untersuchten.

Erkenntnisse zu psychischen Erkrankungen bei über 100.000 Frauen

Die Forschenden konnten so die Familiengeschichten und psychischen Erkrankungen von insgesamt 100.877 Frauen auswerten. Die Teilnehmerinnen stammten hierbei aus Asien, Australien, Europa sowie Nord- und Südamerika.

Die Angaben zu psychischen Erkrankungen in der Familie kamen sowohl von betroffenen als auch von nicht-erkrankten Frauen. Postpartale Depressionen wurden mittels standardisierter Fragebogen, klinischer Befragungen und nationaler Register ermittelt.

Psychische Erkrankungen in der Familie verdoppeln fast das Erkrankungsrisiko

Eine sogenannte Wochenbettdepression kann in den ersten 12 Monaten nach einer Geburt entstehen. In den ausgewerteten Studien wurde die postpartale Depression bei betroffenen Frauen im Durchschnitt 10 Wochen nach der Geburt festgestellt.

Nach den Berechnungen des dänischen Forscherteams erkranken familiär vorbelastete Mütter fast doppelt so häufig an einer Wochenbettdepression – im Vergleich zu Müttern ohne psychische Erkrankungen in der Familie.

Die Ergebnisse des dänischen Forscherterams bedeutet nicht, dass familiär vorbelastete Mütter automatisch depressiv werden. Jedoch sollten sich Betroffene und Angehörige der erhöhten Verwundbarkeit bewusst sein.

Postpartale Depressionen gut behandelbar

Eine Wochenbettdepression ist gut behandelbar. Unerkannt und unbehandelt bleiben die depressiven Symptome in der Regel bestehen und können sich mit der Zeit verschlechtern.

Weiterführende Informationen

Quelle: Zacher Kjeldsen MM, Bricca A, Liu X et al. Family History of Psychiatric Disorders as a Risk Factor for Maternal Postpartum DepressionA Systematic Review and Meta-analysis. JAMA Psychiatry. Published online August 17, 2022. doi:10.1001/jamapsychiatry.2022.2400

 

 

Autor/Autoren: äin-red

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