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Fischöl und Vitamin D in der Schwangerschaft könnten Babys vor Pseudokrupp schützen

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07.10.2022

Pseudokrupp kann bei Babys und Kleinkindern anfallsartige Hustenanfälle und in seltenen Fällen lebensbedrohliche Atemnot auslösen. Eine dänische Studie konnte nun zeigen, dass hochdosiertes Vitamin D und Fischöl in der Schwangerschaft möglicherweise das Pseudokrupp-Risiko für den Nachwuchs verringert.

Mutter hält hustendes Baby

Bisher ist keine Vorsorge oder Impfung für die Atemwegserkrankung Pseudokrupp bekannt, an der vorwiegend 0–5-jährige Kinder erkranken. Dr. Nicklas Brustad von der University of Copenhagen untersuchte mit seinem Team, inwieweit sich die zusätzliche Einnahme von Fischöl (Omega-3-Fettsäuren) und Vitamin D in der Schwangerschaft auf das Pseudokrupp-Risiko des Nachwuchses auswirkt. An der sogenannten COPSAC2010-Studie (Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood 2010) nahmen insgesamt 736 Schwangere teil.

Hochdosiertes Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren

Weder die Studienärzte noch die Schwangeren wussten, welche Mikronährstoffe sie erhalten. Verglichen wurde Fischöl (2,4 g Omega-3-Fettsäuren) mit Olivenöl – sowie hochdosiertes Vitamin D (2.800 IU/Tag) mit der Standard-Dosis Vitamin D (400 IU/Tag).

Die Frauen nahmen die Nahrungsergänzungmittel von der 24. Schwangerschaftswoche bis zur ersten Woche nach der Entbindung ein. Insgesamt wurden 695 Kinder drei Jahre lang beobachtet.

Deutlich weniger Pseudokrupp-Erkrankungen bei 0–3-Jährigen

Beim ERS Kongress 2022 (European Respiratory Society) stellte das Team folgende Ergebnisse vor:

Insgesamt erkrankten 97 von 695 Babys und Kleinkindern an Pseudokrupp. Bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft Fischöl eingenommen hatten, lag das Pseudokrupp-Risiko bei 11% – im Vergleich zu 17 % zu Olivenöl. (Das an sich gesunde Olivenöl enthält nur wenig Omega-3-Fettsäuren.) Mit zusätzlich 2,4 g/Tag Omega-3-Fettsäuren sank das relative Pseudokrupp-Risiko somit um rund ein Drittel.

Bei Kindern, deren Mütter täglich hochdosiertes Vitamin D eingenommen hatten, lag das Pseudokrupp-Risiko ebenfalls bei 11 % – verglichen mit 18 % bei Standard-Dosis Vitamin D. Mit hochdosiertem Vitamin D verringerte sich das relative Pseudokrupp-Risiko um etwas mehr als ein Drittel.

Ergebnissen müssen durch weitere Studien bestätigt werden

Das dänische Forscherteam schließt daraus: Ergänzen Schwangere ihre Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und/oder Vitamin D in ausreichender Dosierung, so könnte dies beim Nachwuchs in den ersten Lebensjahren eine schützende Wirkung gegen Pseudokrupp entfalten. Die biologischen Mechanismen dahinter sind unklar. Es sind zudem weitere Studien nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Hinweis für Schwangere: Besprechen Sie sich bitte mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel oberhalb der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tagesdosierung einnehmen.

Quelle: European Respiratory Society (ERS)/Abstract OA2189.

 

 

Autor/Autoren: äin-red

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