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Mittelmeerdiät kann Risiko für Schwangerschaftskomplikationen verringern

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03.02.2023

In den USA zählt die Präeklampsie mit zu den häufigsten lebensbedrohlichen Komplikationen bei Schwangeren. Eine US-Studie konnte nun zeigen: Ernähren sich Frauen vor der Empfängnis mediterran, so sinkt ihr Risiko für Komplikationen wie Präeklampsie und Schwangerschaftsdiabetes.

Mediterrane Kost

Dr. Natalie Bello vom Smidt Heart Institute in Los Angeles und ihr Team untersuchten, inwieweit Ernährungsgewohnheiten rund um die Empfängnis das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen beeinflussten. Der Fokus lag hierbei auf mediterraner Ernährung. Hierzu wertete das Forscherteam die Daten der „Nulliparous Pregnancy Outcomes Study: Monitoring Mothers-to-Be“ (nuMoM2b) aus, die von 2010 bis 2013 über 10.000 Frauen bei ihrer ersten Schwangerschaft begleitet hatte.

Werdende Mütter zu ihren Ernährungsgewohnheiten vor der Schwangerschaft befragt

Bei ihrem ersten Frauenarzttermin wurden die Studienteilnehmerinnen zu ihren Ernährungsgewohnheiten der letzten 3 Monate befragt – also in der Zeit vor und nach Beginn der Schwangerschaft. 7.798 der werdenden Mütter im Alter von durchschnittlich 27 Jahren machten im standardisierten Ernährungsfragebogen detaillierte Angaben.

Pluspunkte für mediterrane Kost – Minuspunkte für Alkohol und Wurstwaren

Die Forschenden vergaben Pluspunkte für den Verzehr von Gemüse (ohne Kartoffeln), Obst, Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fisch und eine hohe Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren. Der häufige Verzehr von Lebensmitteln wie rotem Fleisch oder Wurstwaren sowie Alkoholkonsum führte zu Minuspunkten. Anhand der Punktebewertung unterteilten die Forschenden die Schwangeren in drei Gruppen: niedrige (0–3), moderate (4–5) und hohe (6–9) Übereinstimmung mit einer mediterranen Ernährungsweise.

Anschließend verglichen sie, wie häufig verschiedene Schwangerschaftskomplikationen in den drei Gruppen auftraten: unter anderem Präeklampsie oder Eklampsie, Schwanger­schafts­hochdruck, Schwangerschaftsdiabetes, Frühgeburt, Mangelgeburt oder Totgeburt.

Rezept für gesunde Schwangerschaft: viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Fisch

Frauen aus der Gruppe „hohe Übereinstimmung“ mit mediterraner Ernährungsweise hatten im Vergleich zur Gruppe „niedrige Übereinstimmung“:

  • insgesamt 21 % seltener Schwangerschaftskomplikationen
  • 28 % seltener Präeklampsien oder Eklampsien
  • 37 % seltener Schwangerschaftsdiabetes

Bei der Berechnung der Risiken wurden auch andere Risikofaktoren wie höheres Alter (>35), Body-Mass-Index (BMI) und Tabakkonsum berücksichtigt. Den höchsten positiven und signifikanten Einfluss auf das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen hatte hierbei der vermehrte Verzehr von Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Fischen – was für die Mittelmeerdiät typisch ist.

Die Beobachtungsstudie deutet darauf hin: Eine vor der Empfängnis bestehende mediterrane Ernährungsweise ist mit einem geringeren Risiko für Schwangerschaftskomplikationen verbunden. Ob sich eine Umstellung auf eine mediterrane Ernährung zu Schwangerschaftsbeginn genauso positiv auswirkt, diese Frage ließe sich laut dem Forscherteam erst nach weiteren Studien beantworten.

Quelle: Makarem N, Chau K, Miller EC, et al. Association of a Mediterranean Diet Pattern With Adverse Pregnancy Outcomes Among US Women. JAMA Netw Open. 2022;5(12):e2248165. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.48165

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