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Mäuse-Studie: Spermidin hält Eizellen länger fit

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09.11.2023

Die weibliche Fruchtbarkeit beginnt bereits 10 bis 20 Jahre vor Beginn der Wechseljahre abzunehmen. Eine chinesische Studie an Mäusen konnte nun zeigen: Mäuse-Eizellen lassen sich mithilfe des Botenstoffs Spermidin „verjüngen“, dem auch beim Menschen eine Rolle bei der Alterung von Körperzellen zukommt.

Junges Paar isst Salat nach dem Sport

Fortgeschrittenes Alter ein Hauptrisikofaktor für weibliche Unfruchtbarkeit, da die Eierstockreserve und die Qualität der Eizellen abnehmen. Als mögliche Ursache für eine vorzeitig abnehmende Eizell-Qualität werden geschädigte Mitochondrien vermutet. Mitochondrien erzeugen die notwendige Energie für Körperzellen. Können die Mitochondrien von gealterten Eizellen nicht genug Energie bereitstellen, dann „verhungern“ befruchtete Eizellen, bevor sie sich in der Gebärmutter einnisten und von dieser ernährt werden können.

Dr. Yu Zhang und sein Team von der Nanjing Agricultural University in China untersuchten an Mäuseweibchen, welche Stoffwechselvorgänge die Alterung der Eizellen vorantreibt. Hierbei fanden sie heraus, dass mit zunehmendem Alter der Spermidin-Spiegel in den Eierstöcken sinkt. Durch Gabe von Spermidin stieg erholte sich der Spermidin-Spiegel wieder und die Mitochondrien-Funktion verbesserte sich in den Eizellen verbesserte sich. Bei Mäuseweibchen mittleren Alters erhöhte sich so die Fruchtbarkeit. Aber: Bekamen die Mäuse zu viel Spermidin, so verschlechterte sich die Qualität der Eizellen.

Menschen altern anders als Mäuse

Die Ergebnisse sind nicht einfach auf den Menschen übertragbar. Zum einen werden Mäuse in der Regel nur zwei Jahre alt. Zum anderen beeinflussen beim Menschen weitere Faktoren die Qualität der Eizellen, die für die kurzlebigen Mäuse unerheblich sind. Zu guter Letzt zeigt die Studie, dass zu viel Spermidin die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Es sind also noch weitere Forschungsarbeiten nötig, bevor Frauenärztinnen und Frauenärzte wissen können, ob überhaupt und in welcher Dosierung zusätzliches Spermidin Frauen mit (vorzeitig) gealterter Eierstockreserve bei Kinderwunsch helfen kann.

Auch Sport hält Eizellen fit

Spermidin wurde im Jahr 1870 erstmals aus Sperma isoliert – daher auch der Name. Der Botenstoff signalisiert Körperzellen, Ablagerungen in der Zelle und schadhafte Mitochondrien abzubauen. In jungen Jahren produzieren Körperzellen ausreichend Spermidin für den Eigenbedarf. Spermidin ist besonders reichlich enthalten in Weizenkeimlingen, gereiftem Cheddar-Käse, Champions sowie Erbsen – und eine ausgewogene gesunde Ernährung liefert in der Regel genug Spermidin. Die „Selbstreinigung“ der Körperzellen können Sie außerdem durch regelmäßige anstrengende sportliche Aktivität anstoßen.

Quelle: Zhang Y, Bai J, Cui Z, et al. Polyamine metabolite spermidine rejuvenates oocyte quality by enhancing mitophagy during female reproductive aging. Nat Aging (2023). https://doi.org/10.1038/s43587-023-00498-8

Autor/Autoren: äin-red

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