Scroll Top
Würzburger Landstraße 7, 91522 Ansbach
0981 42100-20

Gedächtnistraining hilft, geistige Fähigkeiten nach Brustkrebs zu stärken

csm_frau-geniest-herbstsonne_c_Impact_Photography_AdobeStock_800px_17a94a4cf0.jpg

07.12.2023

Viele Krebsüberlebende bemerken nach einer Krebstherapie, dass bestimmte geistigen Fähigkeiten nachlassen. Eine englische Studie konnte nun zeigen, dass ein spezielles zweiwöchiges Gedächtnistraining nachhaltig die geistigen Fähigkeiten und die psychische Gesundheit der Patientinnen stärken kann.

Frau geniest Herbstsonne

Krebskranke sind vielen körperlich und seelischen Stressfaktoren ausgesetzt: zum einen durch die Erkrankung, zum anderen durch die Behandlung (Chemo-, Hormon-, Strahlentherapie, Operation etc.). Darunter leiden häufig kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis, Lernfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit sowie Planungs- und Entscheidungsfähigkeit. Dieses Phänomen wird umgangssprachlich auch „Chemo-Hirn“ genannt.

6 Monate bis 5 Jahre nach der Brustkrebstherapie

Dr. Bethany Chapman von der University of Reading und ihr Team untersuchten, ob und wie sich ein spezielles zweiwöchiges Gedächtnistraining bei Brustkrebspatientinnen auf die kognitiven Fähigkeiten und die psychische Gesundheit auswirkt. Hierfür rekrutierte das Forscherteam 62 Patientinnen im Alter von 18–65 Jahren, bei denen die letzte Chemo- und/oder Strahlentherapie 6 Monate bis 5 Jahre zurücklag.

Eine Hälfte der Teilnehmerinnen absolvierte binnen 2 Wochen insgesamt 12 Stunden eines computergestützten „adaptiven kognitiven Trainings“, bei dem sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich steigerte. Die Frauen in der Kontrollgruppe absolvierten nur ein wirkungsloses Gedächtnistraining mit gleichbleibend niedrigem Schwierigkeitsgrad.

Vor dem Gedächtnistraining bis zu 12 Monate danach absolvierten die Teilnehmerinnen Gedächtnistests und füllten eine Reihe von Fragebögen aus, die auch Aufschluss über die psychische Gesundheit gaben.

Auch ein Jahr nach dem Gedächtnistraining halten positive Effekte an

In der Gruppe mit „adaptivem kognitiven Training“ verbesserten sich die kognitiven Leistungen deutlich – sowohl im Vergleich zur Kontrollgruppe als auch im Vergleich zum Zustand vor dem Gedächtnistraining. Auch seelisch ging es den Frauen mit „adaptivem kognitiven Training“ besser: Sie litten im Vergleich zur Kontrollgruppe seltener an depressiven Symptomen.

Weitere Studien mit mehr Teilnehmerinnen geplant

Das Forscherteam planen nun weitere Studien mit mehr Teilnehmern, um den Nutzen des ihres computergestützten Gedächtnistrainings zu überprüfen. Außerdem wollen sie feststellen, welche Untergruppen (Alter, Art der Krebsbehandlung etc.) von Brustkrebsüberlebenden am meisten vom „adaptiven kognitiven Training“ profitieren.

Quelle: Chapman B, Louis CC, Moser J, Grunfeld EA, Derakshan N. Benefits of adaptive cognitive training on cognitive abilities in women treated for primary breast cancer: findings from a 1‐year randomised control trial intervention. Psychooncology. 2023;1‐10. https://doi.org/10.1002/pon.6232

Autor/Autoren: äin-red

Zum Originalbeitrag