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Eizellen einfrieren für späte Familienplanung

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15.07.2022

Das frühzeitige Einfrieren von Eizellen kann Frauen dabei helfen, Kinderwunsch und Karriere besser zu vereinbaren. Wie hoch die Chancen für späten Nachwuchs damit sein können, zeigt die Studie einer renommierten New Yorker Fruchtbarkeitsklinik.

Kryobehälter mit eingefrorenen Eizellen

Dr. Sarah Druckenmiller Cascante und ihr Team werteten die Ergebnisse der Kinderwunschbehandlungen bei Frauen aus, die zu diesem Zweck einige Jahre zuvor eigene Eizellen haben einfrieren lassen. Für diese rückblickende Kohortenstudie griffen die Forschenden auf die Daten des NYU Langone Fertility Center aus den Jahren 2005 bis 2020 zurück.

39 % aller Teilnehmerinnen bekamen dank eingefrorener Eizellen mindestens ein Kind

Insgesamt nahmen 543 Frauen im Alter von 27 bis 44 Jahren (Durchschnitt: 38,3 Jahre) an der Studie teil. Zusammen genommen haben die Frauen 800 Kryokonservierungen durchführen lassen, bei denen jeweils mehrere Eizellen aus einem Zyklus eingefroren wurden. Sofern weniger als 15 reife Eizellen (M2-Oozyten) geerntet werden konnten, wurden auch unreife Eizellen (M1-Oozyten) mit eingefroren.

Im Mittel begannen die Frauen 4,2 Jahre später eine Kinderwunschbehandlung mit ihren Eizellen. Rund 79 % der Eizellen überlebten hierbei das Auftauen. Die aufgetauten Eizellen wurden dann mittels ICSI befruchtet. Bei diesem Verfahren wird eine einzelne Samenzelle mit einer sehr feinen Nadel in die Eizelle injiziert. Am Ende der Studienzeitraums war 61 % der Frauen mindestens ein Embro eingepflanzt worden und 39 % gebaren mindestens ein Kind.

Zum Ende der Studie verfügten rund 20 % der Patientinnen über einen Restbestand an eingefrorenen Eizellen, bei denen die Kinderwunschbehandlung noch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Frühzeitig und mehr reife Eizellen einfrieren erhöht Erfolgsquote auf 70 %

War die Patientin jünger als 38 Jahre beim Einfrieren ihrer Eizellen und wurden insgesamt über 20 reife Eizellen aufgetaut, so stieg die Chance auf Nachwuchs auf 70 %.

War die Patientin bei der Eizell-Kryokonservierung 41 oder älter, so lag die Chance auf ein Kind noch bei 33 %, sofern über 20 aufgetaute, reife Eizellen verfügbar waren.

Mit weniger als 10 aufgetauten reifen Eizellen lag die Chance auf Nachwuchs bei 36 % (Entnahme unter 38 Jahren) beziehungsweise bei 13 % (Entnahme ab 41 Jahren).

Die Dauer der Kryokonservierung wirkte sich nicht auf die Erfolgsquote aus. Diese war zudem vergleichbar hoch wie bei einer Kinderwunschbehandlung zum Zeitpunkt der Eizellen-Entnahme.

Dr. James A. Grifo, Koautor der Studie, fasst die Ergebnisse folgendermaßen zusammen: „Das Einfrieren von Eizellen in jungen Jahren ist eine Option dafür, im fortgeschrittenen Alter selbst Eizellspenderin zu sein. Wenn jüngere Patientinnen zudem mehr als einmal Eizellen einfrieren lassen, werden die Erfolgsquoten noch höher sein als in dieser Studie.“

Quelle: Sarah Druckenmiller Cascante et al, Fifteen years of autologous oocyte thaw outcomes from a large university-based fertility center, Fertility and Sterility (2022). DOI: 10.1016/j.fertnstert.2022.04.013

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