22.10.2024
Die jährliche Brustuntersuchung ab 30 Jahren ist ein wichtiger Bestandteil der gynäkologischen Krebsfrüherkennung. Die ärztliche Untersuchung ist neben dem Selbstabtasten der Brust ein wichtiger Baustein, um eine mögliche Krebserkrankung in einem frühen und gut behandelbaren Stadium zu entdecken. Abgesehen von diesen Untersuchungsintervallen empfiehlt der Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) allen Frauen, die Auffälligkeiten an ihrer Brust bemerken, sich unverzüglich an Ihren Frauenarzt oder ihre Frauenärztin zu wenden, um die Veränderungen abklären zu lassen.
Brustkrebs ist die häufigste weibliche Krebserkrankung in Deutschland. Ab 30 Jahren haben Frauen jährlich Anspruch auf eine frauenärztliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Brust. Sie ergänzt die jährliche gynäkologische Krebsfrüherkennung ab dem Alter von 20, bei der insbesondere nach Krebsvorstufen und Krebs am Gebärmutterhals untersucht wird. „Wir möchten allen Frauen Mut machen, von ihrem Anspruch auf regelmäßige jährliche Angebote zur Früherkennung von Brustkrebs Gebrauch zu machen. Eine frühzeitige Erkennung dieser häufigen Krebserkrankung kann die Heilungschancen deutlich verbessern, Brustkrebs ist bei früher Diagnose in der Regel sehr gut heilbar“, betont Dr. Klaus Doubek, Präsident des BVF. Bei der Untersuchung werden neben der Brust auch die Achselhöhlen auf Knoten und andere Veränderungen abgetastet. Sollten Frauen zwischen den Untersuchungsintervallen Veränderungen an sich bemerken, sollten sie sich unverzüglich an Ihren Frauenarzt oder ihre Frauenärztin wenden, um diese abklären zu lassen.
Auch regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ist angeraten
Frauen wird empfohlen, regelmäßig ihre Brust selbst auf Veränderungen bzw. Knoten zu untersuchen. „Brustkrebs macht zu Beginn meist keine Beschwerden oder Schmerzen. Auch deshalb ist es ratsam darauf zu achten, ob sich die eigene Brust verändert“, rät Dr. Doubek. „Dabei können Frauen am besten bei guten Lichtverhältnissen ihre Brüste aufmerksam im Spiegel anschauen und in aller Ruhe abtasten.“ Folgende Anzeichen, die gesehen oder selbst ertastet werden können, können ein Hinweis auf eine abklärungsbedürftige Neubildung sein:
- Form- oder Größenveränderung der Brust,
- neue beziehungsweise ungewöhnliche Verhärtungen oder Knoten der Brust oder den Achselhöhlen,
- beim Heben der Arme verformt sich eine Brust anders als die andere,
- die Haut einer Brust zieht sich an einer Stelle nach innen,
- die Haut sieht an einer Stelle der Brust wie die Oberfläche einer Orange aus („Orangenhaut“) oder ist angeschwollen,
- die Haut einer Brust rötet oder schuppt sich,
- eine Brust zieht, schmerzt oder schwillt an,
- eine Brustwarze zieht sich nach innen oder ist in anderer Weise verändert,
- aus einer Brustwarze läuft klare oder blutige Flüssigkeit heraus.
Der beste Zeitraum für eine Selbstuntersuchung der Brust hängt vom Menstruationszyklus ab
Bei Frauen vor der Menopause ist der beste Zeitraum für eine Inspektion der Brust etwa der 3. bis 7. Tag nach dem Einsetzen der Regelblutung. Zu diesem Zeitpunkt des Zyklus wird das Drüsengewebe am geringsten hormonell beeinflusst und ist weicher als sonst. Gegen Ende des Zyklus kann das Drüsengewebe unter dem Einfluss von Hormonen anschwellen und sich härter und oft auch etwas knotiger anfühlen. Frauen nach der Menopause sollten am besten einen festen Tag im Monat festlegen, an dem sie ihre Brüste untersuchen. „Es ist wichtig, die Selbstuntersuchung regelmäßig durchzuführen, um ein Gefühl für die eigene Brust zu entwickeln und mögliche Veränderungen frühzeitig zu bemerken. Die Selbstuntersuchung ersetzt jedoch nicht die ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen“, ergänzt der Gynäkologe.
Ab dem Alter von 50 Jahren können Frauen ergänzend am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs alle zwei Jahre teilnehmen. Seit 1. Juli 2024 ist eine Teilnahme bis zum Alter von 75 Jahren möglich.
Weitere Informationen:
Quelle: Pressemitteilung des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF), 22.10.2024